Archiv der Kategorie: Es gibt SIE

Grüne Katholiken fordern Sondersteuer gegen Kirchenaustritte

Falls jemand noch einen Grund braucht, die Grünen nicht mehr zu wählen:

Da gibt es eine Gruppe Grüner Katholiken, die wollen für Konfessionslose eine Sondersteuer einführen, um Leute vom Kirchenaustritt abzuhalten [Artikel aus der Telepolis].

In deren Aufbruchspapier stehen lauter Gründe aus der Kirche auszutreten und das Kreuz bei der nächsten Wahl bei einer Partei zu machen, welche die Abschaffung der Kirchensteuer fordert. Ich will keine Partei wählen, die das Reich Gottes vollendet sehen will. Da gruselt es mir, wenn ich in dem Papier solche Sätze lese:

„Ein neuer Aufbruch in der Kirche kann nie Selbstzweck sein, nie politisches Unterfangen oder Marketingstrategie. Es muss immer ein Aufbruch zu Jesus Christus sein, der sich auf seine Botschaft vom Reich Gottes gründet, welches heute schon sichtbar wird, aber nur durch ihn vollendet werden kann.“

und SIE führen weiter aus:

„Katholikinnen und Katholiken werden in den nächsten Jahrzehnten mehr und mehr zu einer Minderheit werden, die nur noch in wenigen Landstrichen prägende Wirkung für das gesellschaftliche Leben haben kann. Deshalb liegt es in unserem eigenen Interesse als Glaubende, das Verhältnis von Staat und Kirche neu zu definieren. Ist es sinnvoll zuzuschauen, dass viele Menschen wegen der Kirchensteuer aus unserer Kirche austreten? Wir meinen, es ist auch aus der Perspektive unserer Kirche richtig, einen Reformweg zu beschreiten, der sich am italienischen Vorbild einer „Kulturabgabe“ orientiert, welche alle Menschen an eine gemeinnützige Institution ihrer Wahl entrichten. Dies stärkt die Position der Kirche mehr als Debatten über die kircheninternen Konsequenzen der Verweigerung von Kirchensteuerzahlung.“

Eine mehr und mehr zur weltanschaulichen Minderheit werdende religiöse Gruppe verliert ihre prägende Wirkung auf die Gesellschaft und will sie über die Partei der Grünen mittels Zwangsabgaben erhalten? Da ist wohl wem der Messwein zu Kopf gestiegen! Gar nicht auszudenken was passiert, wenn die Salafisten mal erwägen sollten die Grünen zu entern.

Für religiöse und esoterische Hallodris scheinen die Grünen ja immer noch recht offen zu sein.

Demokratie in Gefahr

Der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog ist der laut dapd-Meldung der Ansicht, das die 5%-Hürde erhöht werden müsse, da durch immer mehr kleine Parteien immer weniger Bürger den Kanzler mit ihrer Mehrheit tragen. Er sieht die parlametarische Demokratie in Gefahr. Durch den ist da wohl mal wieder ein ordentlicher Ruck gegangen, gelle?

Nun, die FDP liegt derzeit in bundesweiten Umfragen bei 4%, daher reicht meiner Ansicht nach ja die 5% Hürde.

NPD Wahlkampfstand in Bielefeld

Heute gegen 13:00 Uhr tauchten vor dem Bielefelder Rathaus eine handvoll Nazis in Bielefeld auf, um einen Wahlkampfstand für die NPD aufzubauen. Aus dem Fenster der Rathauskantine konnte man ein Gerangel von mehreren Leuten mit der Polizei beobachten, welches zur Festnahme des Bielefelder Grünen Klaus Rees geführt hat (hier der NW-Artikel->). Dieser hatte wohl versucht eine ältere Dame in Schutz zu nehmen, die von einem NPD-Vertreter geschubst worden war. Vor dem Stand hatte sich spontan eine Gegendemo gebildet. Das wollt ich aus der Nähe sehen und sieh an, sogar der Bundesparteivorsitzende der NPD Holger Apfel war da, Namens-Pate der deutschen-Apfelfront.

Ihre Parolen haben sie nicht einmal selbst verkündet, trotz Parteiprominenz, sondern von Band über eine Boombox laufen lassen, gegen ein gellendes Pfeifkonzert von ca. 80 Gegendemonstranten. Der Spuk war nach einer dreiviertel Stunde vorbei und die spontane Gegendemo hat zumindest dazu geführt, das die Nazis keine Flyer und ihre Materialen verteilen konnten.

Neben einigen bekannten Bielefelder Grünen, wie Klaus Rees und Marianne Weiß, waren noch erkennbar die DGB-Jugend vor Ort. Weder Linke, Piraten noch SPD waren sichtbar (CDU und FDP eh nicht).

 

Smartwurst

Ich bin ja immer für technischen Fortschritt zu haben. Aber beim Erhitzen von Wurst ist Schluß. Dort ist eine ultimative Grenze, die nicht überschritten werden darf.

Eine Wurst wird über Holzkohle gegrillt, mit einer Holzzange liebevoll gewendet und von allen Seiten möglichst gleichmäßig gebräunt. Holzkohle ist die einzig erlaubte Methode!

Das hier angepriesene Modell Wursttoaster ist kein Scherz. Das meint die Smartwurst GmbH komplett ernst. Leute, die einen Wursttoaster erfinden, hätten es verdient in der FDP ganz groß rauszukommen. Mit so einem Produkt stehen diese START-UP Unternehmer auf einer Stufe mit Patrick Döring, dem aktuellen FDP-Generalsekretär und Vorstandsmitglied einer Haustier-Krankenversicherung.

Smartwurst, tststs, sach mal, gehts noch??? Von mir aus toastet ihr smarten und neoliberalen Würstchen euch damit gegenseitig!

Neu: Christlicher Computer Club – CCC

Die Konservativen haben erst gestern verkündet, das sie eine eigene netzpolitische Lobbytruppe unter dem Namen CNetz gegründet haben und schon heute folgt der nächste Donnerschlag:

Unter dem Namen CCC findet sich jetzt die Gruppe Christlicher Computer Club zusammen. Kreuz statt Kreuzschraubenzieher lautet das Motto der bunten Truppe.

„Das christliche Menschenbild steht für uns im Fordergrund im Umgang mit Computern. Wir werden für Sicherheit beten, statt anarchische Hackermethoden anzuwenden.“ so ein Sprecher des CCC.

Auf die Frage: „Jesus hat aus einem Wein und Brot die 5000 gespeist. Würde Jesus heute, analog zu der Speisung der 5000, Daten digital duplizieren und unter den Armen verteilen?“ wusste der Sprecher des christlichen Computer Clubs noch keine Antwort und verwies darauf, dass  Christentum sei ja erst vor 2000 Jahren gegründet worden  und man habe sich bisher zu dieser Frage so kurzfristig noch keine Meinung gebildet.

Erste Mitglieder des christlichen Computer Clubs wurden in den Heise-Foren ausfindig gemacht. Auf einen Artikel zu Windows-Treiberproblemen antwortete ein Vereinsmitglied: Mit Jesus wär das nicht passiert.

Area 51


Bild: esgibtsie (cc)

Heute haben 51 Tatort-Autoren einen offenen Brief an die Parteien und an die Internetgemeinde geschrieben. Denn kann man hier lesen »

Darin regen sie sich darüber auf, dass die „Internetgemeinde“ freien Zugang zu Kultur mit kostenlosem Zugang zu Kultur verwechseln würde. Im selben Artikel mahnen sie an, man möge eine Missbrauchskontrolle bei den Providern nicht als Untergang des Abendlandes anprangern. Die Wikipedia bezeichnen sie als amateurhaft.

Zu ein paar Punkten des offenen Briefs hier eine offene Antwort:
Ich bin sehr dafür, dass bereits bezahlte Inhalte der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten frei und ohne weitere Kosten für jeden GEZ-Zahler dauerhaft im Internet zur Verfügung stehen und nicht nach 7 Tagen gelöscht werden.
Ich bin ebenfalls sehr dafür, dass durch Steuergelder finanzierte Forschungsergebnisse frei und ohne weitere Kosten für die Steuerzahler im Internet zur Verfügung stehen.
Ich bin gegen jegliches anlassloses Aufzeichnen und Analysieren meines Internet-Traffics und der damit verbundenen Möglichkeit zur Erstellung von Verhaltens- und Bewegungsmustern durch meinen Provider. Das Verfassungsgericht ist übrigens auch dieser Meinung.
Ich bin unbedingt dafür, dass Verlage eine qualitativ hochwertige Bezahlversion der Wikipedia ins Netz stellen und dann gegen die freie und spendenfinanzierte Wikipedia in den Wettbewerb gehen. Solange es nur die Wikipedia gibt, benutze und spende ich: Wikipedia.
Ich habe hier mehrere Stapel Kauf-DVD’s mit dänischen, schwedischen und britischen Krimiserien liegen. Ich bin sehr dafür, das deutsche Autoren und Filmemacher mal was in der Qualität abliefern. Die kauf ich dann ebenfalls.

Ich bin sehr sehr sehr gegen das Wort Internetgemeinde. Mit diesem Begriff wird Nutzern einer Technologie in demagogischer Absicht eine gemeinsame Glaubensrichtung unterstellt. Ich hab auch ein Mobil-Telefon. Sind die Kanzlerin und ich dann Mitglieder einer Telefongemeinde?

Update:
Es gibt jetzt eine sehr fein zu lesende Antwort vom CCC: 51 Hacker antworten »

Und zum Schluß noch der beliebte Tatort in 123 Sekunden (Quelle: Internet)

Email Überwachung

Was haben wir immer schöne Witze über gewisse „Stichwörter“ am Telefon oder per Email gemacht und gelacht, das irgendein Geheimdienst jetzt mithört oder mitliest.

Nun, wir haben immer gelacht, weil wir wussten, das dies natürlich Blödsinn ist, denn wir hatten ja nix angestellt.

Wie sich herausstellt gab keinen Grund zu lachen, denn: SIE lesen mit. Die Liste umfasst 16400 Stichwörter und SIE haben alleine im Jahr 2010 insgesamt 37 Millionen Mails rausgefischt. Schreibt heise.de »

Es sei auch noch auf einen schönen Witz hingewiesen, der sich in den Kommentaren zu dem Artikel befindet »

Aus diesem Anlaß hör ich mal wieder dieses Lied hier an und trau mich nicht mehr den Titel zu schreiben:

Abgeordneten Watch für den Bielefelder Stadtrat

Wer Fragen an die Mitglieder des Bielefelder Stadtrates hat, kann diese jetzt über die Bielefeld-Sektion auf abgeordnetenwatch.de stellen. Immerhin wurden dort schon drei Fragen gestellt.

Ich könnte da ja mal nachfragen, wann denn endlich der häßliche Pizza-Hut vor meiner Tür abgerissen wird 🙂

Und dann warten wir mal ab, bis dort die ersten „haha, Bielefeld gibts ja gar nicht…“ Fragen stehen…