Die Scham nimmt kein Ende

Auf Facebook hatte eine „Wir wollen Guttenberg zurück“ in den letzten Tagen über eine halbe Million LIKE! Klicks eingesammelt, die Unterstützung auf die Straße hat die Gruppe nun offensichtlich nicht bringen können.

Ob die Facebook-Unterstützung Fake oder echt ist wird sich klären, wenn man die Teilnehmerzahlen der Pro-Guttenberg Demos als Anhaltspunkt nimmt ist aber im Prinzip sicher: Das ist ein Fake.

In Hamburg haben sich immerhin 50 KT-Fans auf die Strasse begeben, für Berlin hab ich noch keine konkreten Zahlen gelesen, es wird von vereinzelten Unterstützern gesprochen.

Schön zu sehen, das dort jeweils die Spaßdemonstranten mit Forderungen wie: „Jetzt oder nie – Monarchie“, „Schluß mit den Doktorspielen“ und „Gutti for Kaiser“ deutlich in der Mehrzahl waren. Dieses Protestschild gefällt mir besonders gut:


[Foto: fotografiona]

Sehr lustig auch die Aussage eines jungen Mannes in Hamburg, auf die Frage warum er den auf der Demo sei: «Ich bin nur hier, um die Mädels der Pro-Demonstranten abzuschleppen. Die sind alle ein wenig verwirrt, da hat man leichtes Spiel.»
[Gefunden bei fixmbr]

Und zum Schluss noch ein schön ironisches Interview mit dem Anmelder der Demo in Berlin. Nicht mal das haben die echten PRO-Guttenberg Leute selber hinbekommen: „Er hat das ja auch gut gemacht mit dem Abschreiben, jahrelang hat das ja niemand gemerkt. Alleine deswegen kann er ja nicht inkompetent sein.“

4 Gedanken zu „Die Scham nimmt kein Ende

  1. Pingback: 0Gehirnsturm
  2. Nie nahm er etwas aus zweiter Hand
    und hielt sich bloß an die Orginale,
    und wo er nur etwas Gutes fand,
    dort stahl er es stets zum ersten Male.
    Als Knabe, sagt man, war weltvergessen
    versunken er gern im Waldesweben
    Da sei er oft an der Quelle gesessen,
    und habe sie niemals angegeben.
    von Karl Kraus zu finden in der „Fackel“ vom 25.10.1917

  3. @Christian
    Ein sehr gutes und äusserst zutreffendes Zitat! Nach Karl Kraus werd ich mal Ausschau halten. Der ist ja echt klasse.

    Zum Thema Presse und Bildzeitung finde ich ja dieses Zitat von ihm grandios:
    „Im Anfang war die Presse
    und dann erschien die Welt.
    Im eigenen Interesse
    hat sie sich uns gesellt.
    Nach unserer Vorbereitung
    sieht Gott, daß es gelingt,
    und so die Welt zur Zeitung
    er bringt […]

    Sie lesen, was erschienen,
    sie denken, was man meint.
    Noch mehr läßt sich verdienen,
    wenn etwas nicht erscheint.“

    „Das Lied von der Presse“, aus: „Literatur oder Man wird doch da sehen“,
    1921, in: Dramen, Suhrkamp, 1. A., 1989, S. 57

    Die Presse beschimpft Kraus u.a. als „Tintentstrolche“, great! Und wir lassen uns hier immer in Diskussionen über „Qualitätsjournalismus“ einlullen. Das ist die Macht der Sprache!

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