Der Rouven wird heute abend live für die NW bei der Verleihung des 10. Big Brother Awards via blog.nw-news.de/blogspot berichten. Einen live Video-Stream von der Veranstaltung gibt es ab 18:00 Uhr hier »

Ich schaue mir jetzt mal den Stream an.

Andreas Liebold eröffnet die Veranstaltung, mit Grußworten von Gerhardt Baum:

Rena Tanges macht einen Rückblick: „Datenschutz ist im Bewustsein der Bevölkerung angekommen.“

Rolf Gössner von der internationalen Liga für Menschenrechte verleiht Wolfgang Schäuble den Preis für sein Lebenswerk.

Padeluun: „Der Kampf ist nicht aussichtslos!“

Die Gewinner nach Kategorien (hier die Reden im Wortlaut)

Sport
Der Preis geht an das Berliner Organisationskommitee der Leichtathletik WM für die geforderte Durchleuchtung von Journalisten bei Akkreditierung durch LKA´s und Verfassungsschutz. Die TAZ hatte damals deswegen ihre Teilnahme abgesagt »

Arbeitswelt
Gewinner ist Claas Landmaschinen. Stellvertretend für eine Reihe von Unternehmen für selbstgeführte Krankenakten, Emailüberwachung, systematische Bonitätsanfragen und bei Claas für speziell für ihre Mitarbeiter-Effizienz Analyse durch Claas Telematics »

Politik
Alvar Freude verleiht den Preis an Ursula von der Leyen – für ihr Internetsperrgesetz, den daraus resultierenden mangelhaften Schutz von Kindern und der Ausnutzung des Themas zu Wahlkampfzwecken. Der Preis geht sowas von klar. Wer dazu noch mal mehr lesen möchte, hier z.B. bei Mogis.

Wirtschaft
Frank Rosengart vom CCC verleiht den Preis kollektiv an verschiedene Outsourcing Anbieter von spezieller Überwachungstechnologie für Behörden weltweit, die für Provider und Behörden als Poolanbieter diese Technologien immer schön zeitnah herstellen (Vorratsdatenspeicherung, Telefon/Handyüberwachung, „Bundes“-Trojaner etc.).

Wie viele der Überwachungsideen von genau solchen Anbietern kommen und via Lobbyarbeit an die Politik herangetragen werden, wurde nicht erwähnt. Die Namen der Unternehmen nenn ich lieber nicht, sonst landet man dank deren Suchalgorithmen direkt auf irgendwelchen Listen, auf die man nicht will.

Lebenswerk
Rolf Gössner verleiht Wolfgang Schäuble den Big Brother Award für langjährige Verdienste. Der zweite preisgekrönte Minister der großen Koalition.
„…Überlegungen aus dem Arsenal von Diktatoren…“, sagt der Gössner zur Begründung, mit „…katastrophalem Verfassungsbewustsein…“. Wer mag ihm widersprechen.

Gut fand ich, das Gössner erwähnt, das die psychologisierende Betrachtung Schäubles als Opfer einer posttraumatischen Störung nicht so zutreffend ist, wie die eines konservativen Politikers.

Trends
Padeluun nennt es ungehörig, die „Nase in fremder Leute Angelegenheiten“ zu stecken und verleiht daher den Preis allgemein an alle Leute, die Daten haben wollen, die sie nichts angehen, die Daten veröffentlichen, die nicht öffentlich sein sollen. Vom Sportverein, der ohne zu Fragen Namen und Ergebnisse im Internet weltweit veröffentlicht, das Autohaus, welches eine Kopie des Personalausweises haben will, versteckte GPS Module in Fahrzeugen, der nicht nachvollziehbare Datenversand des Iphones: „Das ist schon ziemlicher Horror…das Telefon, mein Feind?“