Polizei schlägt Demonstranten am Rande der Freiheit statt Angst Demo

Dieses Video wurde gestern in Berlin aufgenommen. Der Radfahrer im blauen T-Shirt wollte Anzeige gegen einen der Polizisten erstatten, da vorher ein Freund von ihm unsanft einkassiert wurde.

Was immer auch die hier nicht sichtbare Vorgeschichte war, was auch immer der Herr möglicherweise hier nicht deutlich hörbar noch zu den Polizisten gesagt haben mag, es geht keine sichtbare Gefahr von dem Radfahrer aus, die es rechtfertigen würde, ihn vom Fahrrad zu zerren und zu verprügeln. So etwas passiert bei Demos leider immer noch viel zu oft. Nicht immer gibt es ein Video davon. Die Wahrscheinlichkeit, das so ein Fall Konsequenzen für die agierenden Polizisten hat, ist laut Statistik recht gering.

So liebe Kinder – und jetzt denken wir noch mal über Schäubles Pläne zum Einsatz der Bundeswehr für die innere Sicherheit nach.

Der CCC will laut Fefe in diesem Fall ein Exempel statuieren. Viel Erfolg dabei.

3 Gedanken zu „Polizei schlägt Demonstranten am Rande der Freiheit statt Angst Demo

  1. Die bizarre Note bei der Sach ist jedoch, dass auf einer Demo gegen Überwachung ein Vorfall passierte, der nie in dieser Form dokumentiert worden wäre, wenn nicht alle, dank Handykameras und Youtube, an der umfassenden Überwachung mitstricken würden.
    Früher hat jeder ernsthaft Ärger bekommen, enn er auf einer Domo fotografiert hat, heute filmen sich die Demoteilnehmer gegenseitig und stellen das ins Netz.
    Könnte es sein, dass die auf dem Video gezeigten gar nicht gewollt haben, dass die ganze Republik nun weiss, dass sie dabei waren?
    Die Begeisterung der Netzgemeinde, dass ein solcher Vorfall sofort dokumentiert und veröffentlicht wird ist meiner Ansicht nach Wasser auf den Mühlen derer, die eine umfassende Videoüberwachung des öffentlichen Raums befürworten.
    Und es sieht so aus, als müsse man dafür gar keine Kameras installieren.. Irgendwann könnte es reichen, einfach auf das zuzugreifen, was die Bürger sowieso „freiwillig“ über sich und ihre Umgebung ins Netz stellen.

  2. Du hast vollkommen recht. Vermutlich wurden die Beteiligten nicht nach ihrem Einverständnis gefragt. Zur reinen Beweiszwecken einer Straftat muss man so ein Video nicht veröffentlichen. Dies ist natürlich mit einem bestimmten Kalkül bewusst als Aufreger eingesetzt.

    Die permanente Filmerei und Knipserei von Privatleuten geht mir persönlich auch erheblich auf den Senkel.

    Die „Netzgemeinde“ weiß aber meines Erachtens nach genau zwischen flächendenkender dauernder Videoüberwachung und gezielter Dokumentation einer Straftat zu differenzieren.

    Ich finde diesen Text des CCC dazu sehr gut, die davor warnen, das Internet als öffentlichen Pranger einzusetzen und gleichzeitig eine Art Nummernschild für Polizisten im Einsatz fordern. Das könnte durchaus für beide Seiten deeskalierend wirken.

  3. Danke für Antwort und Linkhinweis. Ich habe den Eindruck, dass hier eine nich besonder gut getarnte Dohung mit dem Internet als Pranger im Raume steht.
    Und was das Vertrauen in die „Netzgemeinde “ angeht… Ich glaube nicht, dass hier ein besonderes Verständnis dafür besteht, dass andauernd durch die Veröffentlichung privater Aufnahmen Persönlichkeitsrechte Dritter verletzt werden. Wobei ich nicht ausschließen möchte, dass das bestehende Konzept des Persönlichkeitsschutzes nicht mehr Zeitgemäß ist. Hierzu mochmals mein Lieblingsinternetzitat (aus der taz) „Internet ist wie Sauna. Spass macht es nur, wenn alle nackig sind.“

    Deutliche Kennzeichung ist aber sicherlich ein gute Idee, nicht alle sind so mutig in einer solchen Situation die beteilichen Beamten nach Ihren Dienstnummern zu fragen.

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